Über den Dächern der historischen Altstadt Gemündens thront die Ruine der Scherenburg. Die nachweislich ersten Besitzer der Burg waren die Grafen von Rieneck, zu deren Besitz seit dem 13. Jahrhundert ebenfalls die Stadt Gemünden zählte. Die im Steilhang gelegene Ostecke der Stadtbefestigung wird von der Burg eingenommen. Beide stellen somit eine Befestigungseinheit dar, die im Wesentlichen erhalten und durch spätere Veränderungen nur wenig beeinträchtigt ist. Erst seit die Burg 1469 unter Bischof Rudolf von Scherenberg an das Hochstift Würzburg kam, heißt sie „Scherenburg“. Vom Burghof bietet sich ein herrlicher Blick über das Maintal bis zu den bewaldeten Höhen des Spessarts und ins Saaletal.
Von den Burggebäuden sind neben der bis zu 10 m hohen erhaltenen Ringmauer lediglich der runde Bergfried und die Ruine des Wohnbaues erhalten. Außerdem sind, rund 300 m oberhalb im Wald gelegen, noch die Wälle und Gräben der Sloburg zu entdecken, einer ehemaligen aus dem 13. Jahrhundert stammenden Gegenburg zur Scherenburg. Diese mussten wegen einer Fehde zwischen den Rieneckern und den Würzburgern von letzteren wieder abgerissen werden. Ebenfalls einen Besuch wert ist das bauhistorische Denkmal „Ronkarzgarten” unterhalb der Scherenburg und auf dem gegenüberliegenden Saaleufer das sogenannte „Huttenschloss“, welches das Film-Photo-Ton Museum und das Info-Zentrum des Naturparks Spessart beherbergt.
Führungen:
Der Innenhof der Burgruine ist dauerhaft öffentlich zugänglich. Lediglich während der Scherenburgfestspiele von Mitte Juli bis Mitte August sind einzelne Bereiche abgesperrt. Der Bergfried kann aus Sicherheits- und Naturschutzgründen leider nicht erklommen werden.
Es finden regelmäßig historische Stadtführungen statt, die auch die Scherenburg einbeziehen. Diese werden auch speziell für Kinder angeboten. Wenden Sie sich bei Interesse bitte an die Touristinfo Gemünden:
Tel.: 09351/800170 (Mo-Fr 9–12:30 & 13:30–17:30 Uhr, von Mai bis Oktober zusätzlich Sa 10–13 Uhr)
Email: touristinformation@gemuenden.bayern.de
Führungspreise:
- offene Stadtführung kostenfrei (von April bis Oktober jeden ersten Samstag im Monat um 10 Uhr, Treffpunkt am Rathaus)
- Gruppenführung 1 Stunde: 30,- €
- Gruppenführung 1,5 Stunden: 40,- €
- maximal 25 Personen pro Gruppe
Angebote für Kinder:
Auf dem Walderlebnislehrpfad “Waldkobold Borke führt die Kinder in sein Waldreich” gibt es an 12 Stationen (Holzxylophon, Seilklettern, Baumarten raten, Barfußpfad etc.) zwischen alten Buchen und Eichen viel zu entdecken und zu erleben. Außerdem findet sich ein Abenteuerspielplatz an der Lindenwiese/Duivenallee auf der Saale-Insel direkt vor der Altstadt.
Wegbeschreibung:
WGS 84: 50.056638, 9.691540
Burgweg, 97737 Gemünden
Gemünden ist von der B26 aus Richtung Würzburg wie aus Richtung Lohr/Marktheidenfeld kommend nicht zu verfehlen. Die Burgruine selbst ist nur mit Sondergenehmigung direkt mit dem PKW zu erreichen. Von der Stadt führen Fußwege (ca. 10 min) mit Treppenpassagen über den Schlossberg oder über den Schulberg/Kulturhaus zur Burg. Ohne Treppen kommen Sie über den Burgweg hinauf. Bitte beachten Sie, dass einige Teile der Ruine wie das Kellergewölbe nicht barrierefrei zugänglich sind.
Während der Scherenburgfestpiele können gehbehinderte Personen den Fahrdienst unter Tel. 09351/5424 anmelden.
Parkmöglichkeiten:
Am Rande der Innenstadt stehen kostenfreie Parkplätze an der Lindenwiese zur Verfügung. Der Fußweg zur Burg beträgt rund 10 Minuten. Die Parkplätze Plattnersgasse, Mainlände und Mainstraße sind gebührenpflichtig.
Wanderwege:
Neben regionalen Rundwanderwegen liegt Gemünden an mehreren Fernwanderwegen:
Mainwanderweg, Birkenhainer Straße, Fränkischer Marienweg (Nordvariante), Spessartweg 1 und Durch den Sinngrund (Schachblumenweg).
Gastronomie:
In Gemünden steht Ihnen ein reichhaltiges gastronomisches Angebot zur Verfügung. Nähere Informationen finden Sie im Gastronomieverzeichnis der Stadt Gemünden. Übernachtungsmöglichkeiten sind im Gastgeberverzeichnis der Stadt Gemünden gesammelt.