Ein baugeschichtlicher Überblick zur Kirchenburg

Baugeschichtlich gibt es viel zu entdecken. Ein Blick nach oben lohnt sich, denn es findet sich zum Beispiel das Wappen von Wolfgang von Dalberg mit Mainzer Rad und silbernen Lilien am Sandsteingewände des Fensters im obersten Turmgeschoss. Wolfgang, Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg (*1537; †5. April 1601 in Aschaffenburg) war von 1582 bis 1601 Erzbischof und Kurfürst von Mainz, und somit Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches.
Unten stehende Tabelle bietet einen Überblick zu den seit den ersten Einträgen in den Kirchenarchiven der Zeit um 1400 bekannten historischen Umbaumaßnahmen.

Die zweite Bauphase ist im Ur-Katasterplan von 1846 zu erkennen, im Kataster von 1848 bereits der Neubau des Kirchenschiffs. Die Abbildung zeigt beide Pläne übereinandergelegt und läßt die Vergrößerung des Schiffs deutlich erkennen. Der „Halsgraben“ wurde beim Kirchenerweiterungsbau (1846-1848) aufgefüllt und mit Stützmauern gegen Süden in den Hof des alten „Würtzhauses“ (Römischer König) abgeriegelt. Der Kirchgraben begann hier und umzog die Pfarrkirche im großen Bogen von Südwest, über Westen und Norden nach Osten. Er schnitt den Kirchhof vom Heuberg ab. Insgesamt war der Graben 78 m lang und 13 m tief. Im oberen Bereich wies er eine Breite von 23 m und im unteren Bereich von 5 m auf.