Rekonstruktion der Kirche St. Matthäus um 1568

Dieses Modell ist veröffentlicht auf Sketchfab.

 

Bearbeitung: ARCHAEOLOGICA GmbH, Seevetal
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Zum Hintergrund der Rekonstruktion

Die Darstellungen der Wehrkirche zeigen den Zustand um 1568. In diesem Jahr ist der älteste bekannte Grundriss von St. Matthäus entstanden, welcher die Grundlage der Rekonstruktion bildet. Es wurden viele weitere Quellen ähnlicher Zeitstellung, wie die Abbildung Lohrhauptens in der Karte von 1584, Baubefunde am noch aus dieser Zeit erhaltenen Turm oder Beobachtungen bei Erdarbeiten in den vergangenen Jahrzehnten, hinzugezogen. Mittels solch naturnaher Darstellungen lassen sich komplexe Zusammenhänge und spezifische Bauformen sehr genau und gleichzeitig klar verständlich, ja intuitiv vermitteln. In einem Text wäre das kaum möglich. Doch muss beim Betrachten von Rekonstruktionen generell beachtet werden, dass nicht die historische Realität gezeigt wird, sondern nur eine Annäherung an diese.

“So könnte es ausgesehen haben.”

Trotz aller Quellenrecherche liegen zu sehr vielen Elementen des Bauzustands von St. Matthäus im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts keine oder nur ungenaue Informationen vor. Diese Wissenlücken wurden mittels zeitlich und räumlich passender Vergleichsbeispiele oder auch anhand der Erfahrungen und der Phantasie der Rekonstrukteure geschlossen. Zum Beispiel kann auf die Form des Turmhelms, ein sogenannter Fünfknopf, aus der Kartendarstellung von 1584 geschlossen werden. Die genaue Form und Größe der Ecktürmchen, ebenso wie die Höhe der zentralen Spitze sind dabei an anderen Kirchen und auch an ästhetischen Empfindungen orientiert. Die verfügbaren Quellen geben also nur ein Gerüst aus Eckpunkten vor, das gefüllt wurde, um ein möglichst rundes Bild der Wehrkirche um 1568 zu zeichnen. Mangels Informationen fehlen jedoch zahlreiche Einzelelemente, gerade Details, in der Rekonstruktion. Nähere Informationen zu Grundlagen und Vergleichsobjekten der Rekonstruktion finden Sie am Ende dieser Seite.

Detailinformationen zur virtuellen Rekonstruktion

Kirchturm
Baukörper heutiger Bestand; Turmhelm nach Karte 1584 und Vergleichen (v.a. Amönau, Bettenhausen und Breithard); Buntglasfenster im EG spekulativ (zur Hervorhebung des Chors); Wandverputz spekulativ

Kirchenschiff
Grundriss mit Tür- und Fensterpositionen nach Plan 1568; Firsthöhe und Dachneigung nach Baubefund; Dachhaut nach Karte 1584; Fensterform entsprechend Chor; Fenstergröße und -höhe sowie Türform spekulativ; Wandverputz nach Bildquellen

Kirchhofmauer und Tor
Existenz eines Torhauses anhand Karte 1584; Position anhand von Beobachtungen bei Erdbauarbeiten in den 1980er Jahren; Torform und Größe nach Vergleichen (v.a. Urphar und Nieder-Seifersdorf); Verlauf Kirchhofmauer abweichend vom Grundriss 1568 teilw. nach heutiger Friedhofparzelle, Topographie und ehem. Gebück im Westen; Höhe Kirchhofmauer am Tor ausgerichtet; Wandverputz nach Bildquellen

Kirchhof
Existenz Gaden/Holzverschläge im Norden nach Karte 1584, im Süden spekulativ; Größe, Position und Bauform der Gaden spekulativ; Grabmarkierungen und Flächenbewuchs nach Bildquellen (v.a. Karte von Heudorf bei Meßkirch 1575)

Gebück im Westen
Existenz und grober Verlauf anhand Karte 1584; genaue Position anhand alter aber undatierter Mauerreste sowie Planierungsflächen im Westen des heutigen Friedhofs; Form/Querschnitt nach Mauerresten und hist. Bildquellen