Der hochmittelalterliche Burgstall am nördlichen Rand von Haibach bietet mit den ausgegrabenen Grundmauern, der rekonstruierten Palisade und mehreren Infotafeln ein eindrucksvolles Geschichtserlebnis.
Neben der Funktion eines befestigten Wohnsitzes war die Anlage höchstwahrscheinlich auch Wirtschaftszentrum und Verwaltungssitz. Etwa zeitgleich muss das heutige Haibach als Siedlung entstanden sein, dessen erste urkundliche Erwähnung in das Jahr 1187 fällt. Keramikfunde von der Ketzelburg entsprechen ebenfalls dieser Zeitstellung. Noch vor 1200 wurde die Ketzelburg wieder aufgegeben und systematisch abgebaut. Ein im Bau befindliches Steingebäude scheint dabei unvollendet geblieben zu sein.
Der zentrale Wohnturm der Ketzelburg besaß eine annähernd quadratische Sockelmauer mit rund 6 m Seitenlänge. Dieses ursprünglich verputzte und getünchte Fundament trug einen mehrgeschossigen, mit Stroh oder Holzschindeln gedeckten Wohnturm in Fachwerkbauweise. Die Wohnräume der Familie dürften sich in den oberen Stockwerken befunden haben. Ausgrabungen durch das ASP in den Jahren 2004, 2005 und 2014 ergaben unter anderem auch Hinweise auf eine Holzpalisade und einen südwestlich anschließenden Wirtschaftsteil.
Kontaktdaten:
Heimat- und Geschichtsverein Haibach, Grünmorsbach, Dörrmorsbach e.V., Herr Dieter Hock, Aschaffenburger Straße 52, 63808 Haibach Telefon: 06021 / 61965 E-Mail: d.hock@hugverein-haibach.de Web: www.hugverein-haibach.info |
Produktion: Frame Store Film & Entertainment GmbH
Angebote & Öffnungszeiten:
Die Ketzelburg ist ganzjährig frei zugänglich. Drei Infotafeln bieten Hintergrundinformationen für den Individualbesuch.
Der Europäische Kulturweg “Ritter, Fürst & Wellekipper” führt direkt an der Ketzelburg vorbei.
Wegbeschreibung:
WGS 84: 49.969170, 9.202463
Ulmenstraße 14, 63808 Haibach