Historischer Abriss
Das Ölgemälde von Philipp Helderhof, zu sehen im Heimatmuseum Neunkirchen, zeigt die Minneburg 1604 noch intakt auf dem großteils unbewaldeten Bergsporn. Foto: Heimat- und Museumsverein Neunkirchen e.V.

1604 saß die Minneburg noch intakt auf dem großteils unbewaldeten Bergsporn.

Die Ursprünge der Minneburg sind urkundlich nicht eindeutig zu belegen, man kann aber davon ausgehen, dass es sich um eine spätstauferzeitliche Gründung handelt. Ihre erste urkundliche Erwähnung ist erst für das Jahr 1338 im Besitz der Rüdt von Collenberg belegt. Bereits elf Jahre später wurde die Burg an Pfalzgraf Ruprecht I. verkauft, der sie wiederum an verschiedene Niederadlige verpfändete.

Anfang des 16. Jahrhunderts gelangte die Minneburg als Erblehen an den Heidelberger Vogt Wilhelm von Habern. In seinem Auftrag wurde die Burg durch den Baumeister Hans Stainmiller als Befestigungsanlage erweitert und ausgebaut. Nach Erlöschen der von Habern wurde die Minneburg 1566 zur kurpfälzischen Kellerei. Bei einer Belagerung im Jahre 1622 durch bayerische Truppen wurde die Burg nach Beschuss durch Kanonen alsbald aufgegeben. Im Jahre 1656 erfolgte deshalb der Teilabbruch der Burg.

 

Baubeschreibung

Von der ursprünglichen Kernburg der Stauferzeit sind heute noch der untere Teil des Bergfrieds und das gegenüberliegende Wohngebäude erhalten, das später zum Küchenbau umfunktioniert wurde. In die Ringmauer der Hauptburg wurde im Zuge des Ausbaues Anfang des 16. Jahrhunderts der imposante Palas integriert, welcher die Minneburg prägt. Das dreigeschossige Gebäude ist heute zwar dachlos, doch noch weitgehend intakt und über den Treppenturm im Burghof erschlossen. Der Ostgiebel des Palas und die mächtige Südfassade überragen alle weiteren Baukörper der Burg und gelten als ihr Markenzeichen.

Erwähnenswert ist auch die weitestgehend erhaltene mächtige Zwingermauer mit drei runden Geschütztürmen, die durch einen tiefen Graben bergseitig abgetrennt sind. Der Zwingerbereich ist dabei über eine befestigte Rampe aus der Vorburg zu erreichen. In die Vorburg gelangte man durch ein Torhaus mit Halbrundturm und eine, über den Burggraben führende Brücke. Zahlreiche Mauerfundamente zeugen von den einstigen Bauwerken im Bereich der Vorburg.

Die Minneburg, die in ihrer, ab 1518 entstandenen architektonischen Gestalt die jüngste Burg im Neckartal ist, ist in weiten Teilen sehr gut erhalten. Der Besucher kann die Dimensionen der Burg eindrucksvoll nachempfinden. Ein Burgenrundgang bis zum Palas lohnt sich, nicht zuletzt wegen des idyllischen Blicks ins Neckartal und in den südlichen Odenwald.