Die Burg Schweinberg
Die Burg Schweinberg wurde vermutlich bereits im 11. Jahrhundert erbaut und wird 1127 mit dem urkundlich belegten „Wolfram de Swenenburc“ in Verbindung gebracht. Die Bezeichnung Schweinberg wurde mutmaßlich aus dem Namen „Schwanenburg“ abgeleitet. Nach dem Aussterben der Gründerfamilie 1167/68 ging der Nachlass an die Grafen von Wertheim, darüber hinaus, an die Herren Boxberg und Dürn. Der als Ruine erhaltene quadratische Bergfried gehört aufgrund der fortschrittlichen Form seiner Buckelquader gesichert erst in die Zeit nach 1200. Von der weiteren Bebauung ist wenig bekannt. Über die Größe der Anlage geben wenige Mauer- und Fundamentreste sowie alte Grundrisspläne Auskunft. Nachweislich ließen die Grafen von Wertheim noch im 14. Jahrhundert die Burg zu einer stärker befestigten Anlage ausbauen. Bereits 1598 ist erstmals von einem schlechten baulichen Zustand der Burg die Rede. Doch war sie noch 1616 unter Dach, wie die einzige bisher bekannte Zeichnung der erhaltenen Burg erkennen lässt. Erst die Jahrzehnte des Dreißigjährigen Krieges machten Burg Schweinberg zur Ruine. Steinraub und Erosion sorgten in den folgenden Jahrhunderten für enorme Substanzverluste.
Die Ortsbefestigung Schweinberg
Die Grafen von Wertheim erreichten im Jahre 1379 die Erhebung des unter der Burg entstandenen Dorfes zur Stadt. König Wenzel bedachte in seiner Urkunde dem „dorffe Schwamberg“ die Gelnhäuser Stadtrechte. Die Siedlung am Fuße der Burg verfügte bereits vor 1379 über eine eigene Kapelle bzw. Kirche, die zunächst eine Filiale der Königheimer Pfarrkirche war. Erst im Zuge der Reformation gelang ihre Loslösung von Königheim. Der mittelalterliche Kirchenbau, eine kleine Chorturmkirche, wurde im 18. Jahrhundert wegen Baufälligkeit durch die heutige Kirche ersetzt. Nach der Ortsbeschreibung von 1701 hatte Schweinberg zwei Tortürme und einen Rundturm am Seegarten auf der nördlichen Seite. Von der Ummauerung ist nur noch ein kleiner Abschnitt vorhanden. Bei Bauarbeiten im Ort wurden jedoch immer wieder die Fundamente der Stadtmauer gefunden und die Fundstellen dokumentiert. Dadurch kann man auf den ehemaligen Verlauf der Stadtmauer schließen. So auch am alten Friedhof, heute Spielplatz, der an die Stadtmauer angrenzt. An dieser Stelle musste, gemäß den Vorgaben des Denkmalamtes, nach dem Abriss der alten Gebäude durch Fundamentsteine der Verlauf der Stadtmauer wieder kenntlich gemacht werden. Ein Gedenkstein zur Erinnerung an Stadtmauer und Stadtrecht ist an dieser Stelle zu finden. Im Bauernkrieg 1525 erlitt Burg und Dorf Schweinberg offenbar keine Schäden. Dagegen wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg einmal von den Schweden, dann von den Kaiserlichen belagert und eingenommen.
Kontaktdaten:
Gemeinde Hardheim
Schloßplatz 6,
74736 Hardheim
Tel.: 06283/58-0,
E-Mail: rathaus@hardheim.de
www.hardheim.de
Angebote & Öffnungszeiten:
Die Burg Schweinberg ist ganzjährig kostenlos zugängig.
Wegbeschreibung:
Schweinberg ist über die B 27 aus Walldürn oder Tauberbischofsheim leicht erreichbar, wird jedoch von dieser heute umfahren. Auch die Autobahn Würzburg – Heilbronn (A 81) ist nicht weit. Walldürn und Tauberbischofsheim sind die nächstgelegenen Bahnstationen.
Parkmöglichkeiten sind im Ortskern vorhanden. Die Burg erreicht man über den Burgweg oder zu Fuß über einen Weg an der Pfarrkirche.
Burg Schweinberg: WGS 84: 49.620805, 9.520660
Infotafel Stadtbefestigung: WGS 84: 49.620067, 9.518006