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Vortrag: “Die Wahlmich und die hochmittelalterlichen Niederadelsburgen im westlichen Spessart”

8. April 2016 / 19:30 - 21:00

Vortrag von Harald Rosmanitz, Archäologisches Spessartprojekt
am Freitag, den 8. April 2016, 19.30 Uhr
im Gasthaus Krone, Aschaffenburger Straße 33 in 63857 Waldaschaff

Digitales Geländemodell mit der Burg Wahlmich, Blickrichtung Süd. Datengrundlage: Bayerische Vermessungsverwaltung.Am Rand des Spessarts, auf der Gemarkung von Waldaschaff, liegt auf einer Anhöhe unmittelbar neben der Bundesautobahn ein ganz besonderes Bodendenkmal. Es handelt sich um die Reste einer mehr als achthundert Jahre alten Burg. Heute fällt sie kaum ins Auge, ist die Anlage doch vollständig von einem hohen Buchenwald überwachsen.

Von Mai bis Mitte Juli 2016 führen der Geschichtsverein Waldaschaff gemeinsam mit der Gemeinde Waldaschaff, vorbehaltlich der Zustimmung der Denkmalschutzbehörden, erstmals systematische Grabungen auf dem Gelände durch. Ziel der Arbeiten ist es, mehr über die Entstehungszeit und über die Nutzungsphasen der Anlage zu erfahren. Das Besondere an dem Projekt ist die Einbindung der Bevölkerung. Nach Rücksprache mit dem Geschichtsverein Waldaschaff kann jeder unter fachlicher Aufsicht bei den Grabungen mithelfen. Diese geben darüber hinaus den in der Region beheimateten Kindergärten und Schulen die Möglichkeit, sich vor Ort über hochmittelalterliche Geschichte und über das Arbeiten von Archäologen zu informieren. Zudem ist geplant, durch ein Team des Instituts für Geographie und Geologie der Universität Würzburg untersuchen zu lassen, welche Auswirkungen die Errichtung der Befestigung auf die umgebende Landschaft hatte.

In seinem Vortrag wird der mit den Ausgrabungen betraute Archäologe Harald Rosmanitz vom Archäologischen Spessartprojekt erläutern, was bereits vor den Grabungen über das Bodendenkmal bekannt ist. Am Spessartrand im weiteren Umfeld Aschaffenburgs gelegen, dürfte die strategisch günstig positionierte Burg dem reichsten Einwohner von Waldaschaff als weithin sichtbarer Wohnsitz gedient haben. Die umwehrte Anlage war auch Zeichen der Macht der ortsansässigen Herrschaft und repräsentiert damit auch den Besitzanspruch des Landesherren, des Erzbischofs von Mainz.

Der Referent geht in seinen Ausführungen der Frage nach, mit welchen Methoden man mehr über das Bodendenkmal in Erfahrung bringen kann. Welche Zeugnisse der Geschichte und des Alltags seiner Bewohner liegen unter dem Laub verborgen? Wie kann dieses im wahrsten Sinne des Wortes begreifbare Stück Heimatgeschichte dauerhaft erkennbar und erlebbar gemacht werden? Begeben Sie sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit einer Region, die im Hochmittelalter zu einer der wirtschaftlich bedeutendsten Regionen des Reiches zählte. Die Herrschaftssicherung erfolgte über kleine, weitgehend aus Holz errichtete Wehranlagen. Vergleichbare und in den letzten Jahren durch das Spessartprojekt ergrabenen Burgen in Haibach und Rottenberg geben uns schon vor dem ersten Spatenstich eine recht genaue Vorstellung über die Funktion und das Aussehen einer solchen Burg.

Die Wahlmich ist eines der wenigen Relikte einer glanzvollen Epoche. Sie aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken, hat sich der Geschichtsverein Waldaschaff für das Jahr 2017 vorgenommen.

Eine Veranstaltung des Geschichtsvereins Waldaschaff und des Archäologischen Spessartprojekts

 

Details

Datum:
8. April 2016
Zeit:
19:30 - 21:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Gasthaus Krone Waldaschaff
Aschaffenburger Straße 33
Waldaschaff, 63857
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