Die im Mittelalter bedeutende Familie von Dürn war im nahezu gesamten Gebiet der Burglandschaft begütert. Ihre Geschichte vernetzt unsere Baudenkmäler wie keine andere. Ihr Streubesitz erstreckte sich im Einzugsbereich des Mains bis in die Gegend um Aschaffenburg im Nordwesten und Würzburg im Nordosten. Im Westen rechte er bis an den Rhein, im Süden bis Heilbronn und im Osten bis Künzelsau. Erstmals urkundlich fassbar wird die edelfreie Familie in der Mitte des 12. Jahrhunderts in der Mainregion um Miltenberg unter dem Namen „von Frohburg“. Die sowohl den Würzburger Bischöfen, als auch den Staufer-Herrschern nahestehenden Adligen erlangen schon bald die einträgliche Vogtei des Klosters Amorbach und verlegen ihren Wohnsitz zunächst nach Walldürn, nachdem sie fortan zubenannt werden, und dann auf ihre eigenständig erbaute Burg Wildenberg. Durch die Einheirat in die mächtige Familie der Grafen von Lauffen, welche kurz darauf im Mannesstamm erlosch, erbten sie umfangreiche Besitztümer in der Neckargegend. Die Parteinahme für König Heinrich (VII.) bei dessen erfolgloser Erhebung gegen seinen Vater Kaiser Friedrich II. setzte den Herren von Dürn schwer zu. Eine Erbteilung des Hauses Dürn Mitte des 13. Jahrhunderts in die Herrschaften Wildenberg, Dilsberg und Forchtenberg schwächten deren Macht und Einfluss zusätzlich. Mit dem Tod Albrechts von Dürn, des letzten männlichen Sprosses, erlosch die Familie im Jahr 1333.