Auf der Karte der bayerischen Uraufnahme (1. H. 19. Jhd.) ist noch der Grundriss der barocken Kirche eingezeichnet. - Quelle: Bayerische VermessungsverwaltungDer Baubeginn einer bereits am 18.02.1343 genannten und 1618 als baufällig bezeichneten Kirche ist unbekannt. Die Reste der das Gotteshaus umgebenden Ringmauer mit dem Eckturm zeugen von der einstmaligen mittelalterlichen/frühzeuzeitlichen Wehrkirche. Zur ältesten Bausubstanz der heutigen Pfarrkirche zählen der vorspringende dreigeschossige Fassadenturm mit der birnenförmigen Kuppel und die beiden westlichen Langhausjoche. Diese Bauteile stammen noch von der vom Miltenberger Baumeister Johann Martin Schmitt 1752-17551 errichteten Kirche.

1950/51 wurden mit dem eingezogenen, dreiseitig geschlossenen Chor und den östlichen Langhausjochen große Teile der Kirche von 1755 abgerissen. Sie wurden durch einen achteckigen Kirchenraum mit größerem Chor und Sakristei nach Plänen von Albert Boßlet und Regierungsbaumeister Erwin van Aaken ersetzt2. Infolge eines Blitzschlages wurde diese Kirche jedoch am 04.07.1975 bis auf die Außenmauern zerstört. Der Wiederaufbau stand erneut unter der Leitung von Erwin van Aaken, der auch für die Trockenlegung und Sanierung des Turmes 1986 verantwortlich zeichnete. 1988 waren Ausbesserungen am Kirchendach nötig. 1990 wurde eine Innenrenovierung unter Leitung von Helmut Becker, Klingenberg, durchgeführt.

Im Turm der Kirche eingemauert findet sich ein römischer Votivstein. Er gibt Zeugnis von einem örtlichen Kleinkastell hier am Unesco-Weltkulturerbe Limes.

 

  1. Grundsteinlegung war am 30.06.1752. Die Konsekration fand durch Weihbischof Christoph Nebel am 05.10.1755 statt.
  2. Die Grundsteinlegung des Neubaus war am 24.06.1951. Die Konsekration der neuen Gotteshauses nahm Bischof Julius Döpfner am 15./16.12.1951 vor.