Schloss Oberaulenbach in der bayerischen Uraufnahme (1. H. 19. Jhd.) - Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung1693 verkaufte Georg Philipp Kottwitz von Aulenbach das Schloss an den kurmainzischen Oberamtmann August Maximilian Freiherr von Mairhofen, in deren Familienbesitz sich das Schloss noch heute befindet. Im Jahre 1912 stellte man bei Bauuntersuchungen im Zuge von Renovierungen fest, dass der Mittelbau der kleinen Anlage bereits aus dem 15. Jahrhundert stammen könnte. Dann wäre der Erbauer nach Forschungen des Kreisheimatpflegers und Historikers Wolfgang Hartmann der fränkische Adlige Leonard Kottwitz, von dem es heißt, dass er ein Hofgrundstück im Aulenbachtal 1474 erkauft und erbaut habe.

Der Gesamtkomplex der Bauten lässt sich in zwei Teile trennen. An den älteren Wohnbau in der Südwestecke, der von einem Wassergraben umgeben ist, schließen sich gegen Osten die neueren Ökonomiebauten, Forsthaus und Verwalterhaus an, die einen unregelmäßig viereckigen, gegen Westen offenen Innenhof umschließen. Die Nebengebäude sind zum Teil neuzeitlich umgebaut. Am zweigeschossigen, schmucklosen Verwalterhaus befinden sich Wappen der Mairhofen mit Inschrift von 1715.

Das Wohnhaus an der Südseite wird von einem Graben eingeschlossen, über den eine gemauerte Brücke führt. An dieser ist die Jahrzahl 1788 zu lesen. Gegen Norden ist ein schmaler Zwinger vorgelegt. Die niedrige Zwingermauer hat Schießscharten und Mauerschlitze. Das Wohnhaus hat einen unregelmäßigen Grundriss.

An einem, wie sich aus der baugeschichtlichen Analyse ergibt, älteren Längsbau schließen sich an der östlichen und westlichen Schmalseite zwei kleine Querflügel an. Einem schmalen Flügel in der Mitte der südlichen Längsseite entspricht an der Nordseite ein polygonaler Treppenturm. Der Bau ist dreigeschossig.

Das Obergeschoss des Hauptbaues besteht aus Fachwerk mit gewellten Giebeln. Die später angebauten Flügel sind aus Bruchsteinmauerwerk gefertigt, mit verzahnten Eckquadern. Die Fenster haben an den Flügeln gekehlte Steingewände, im Mittelbau jedoch Holzrahmen. An den Flügeln nach der Innenseite liegen rundbogig geschlossene Eingänge. Das Gewände ist profiliert, im Scheitel ist die Jahreszahl 1579 zu lesen. Der Treppenturm zeigt im Obergeschoss Fachwerk und besitzt ein Kuppeldach.

Im Untergeschoss befindet sich ein Eingang mit geradem Sturz und profiliertem Gewände. Im Sturz ist das Wappen der Mairhofen mit der Jahrzahl 1693 eingelassen. Dieses wurde offenbar später eingesetzt, da die Spuren eines älteren Wappens der Kottwitz noch erkennbar sind. Im Fachwerk des Obergeschosses befindet sich das geschnitzte Wappen der Kottwitz mit der Jahrzahl 1594. Der Mittelbau stammt aus früherer, spätgotischer Zeit. Der Wohnbau bestand ursprünglich nur aus einem ungegliederten, dreigeschossigen Haus, das nach den stilistischen Anhaltspunkten in die spätgotische Zeit gehört und 1579 durch die Flügelanbauten erweitert wurde. Die Seitenflügel, der Kapellenanbau und der Treppenturm wurden 1579 bzw. 1589 im Renaissancestil angebaut.

Die einfachen Wirtschaftsgebäude, ein Forsthaus und ein Verwalterhaus wurden 1755 neu errichtet. Sie bilden ein Viereck um einen Innenhof. In allen Geschossen ist eine Mitteldiele, die vom Treppenturm aus zugänglich ist. Im zweiten Geschoss befindet sich die Hauskapelle in Südrichtung.

Quelle: Wikipedia